Coronavirus: Aufmerksam weiter beobachten

An der Schwelle zur nächsten Öffnungsphase, die morgen Samstag, 6. Juni 2020, beginnt, hat das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt heute an einer Video-Medienkonferenz einen weiteren Erfahrungsbericht im Umgang mit Covid-19 im Kanton gegeben. Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger hat dabei insbesondere skizziert, wie das Gesundheitsdepartement nach dieser nächsten grossen Lockerungsphase mit dem Coronavirus im Kanton umgehen wird.

Morgen Samstag, 6. Juni 2020, tritt die dritte Öffnungsphase in Kraft mit der Lockerung von Massnahmen durch den Bund. Der Alltag wird damit weitestgehend wieder möglich. Weiterhin verboten bleiben im Moment Treffen von mehr als 30 Personen im öffentlichen Raum, Veranstaltungen und Kundgebungen mit mehr als 300 Personen und Sportwettkämpfe mit engem Körperkontakt.

Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger: „Wir freuen uns alle auf mehr Normalität. Wir haben in unserem Kanton und auch schweizweit tiefe Fallzahlen. Dennoch dürfen wir das Virus nicht aus unseren Köpfen drängen. Wir starten nun in eine Phase, in der wir das Coronavirus weiter eng beobachten müssen, denn es ist immer noch da.“ Kantonsarzt Thomas Steffen ergänzt: „Nicht wir bestimmen, wann Basel-Stadt coronafrei ist und die Coronakrise vorbei ist, sondern das Virus selber. Aufgrund der bisher vorliegenden internationalen Erkenntnisse dürfte erst mit einer Impfung eine ausreichende Immunität der Bevölkerung zu erreichen sein.“

Bei auftretenden Fällen oder grösseren Infektionsherden wird das Gesundheitsdepartement punktuell eingreifen, so wie es dies beim Auftreten der beiden Fälle am Schulstandort Isaak Iselin und dem Verhängen der Quarantäne über mehr als 80 Personen getan hat (siehe Tagesbulletin vom 29. Mai 2020). Deren Quarantäne kann per morgen Samstag, 6. Juni, enden.

Für die weitere regionale Bekämpfung der Pandemie stehen weiterhin Hygienemassnahmen, Schutzkonzepte in Betrieben, so genannte PCR-Tests bei Verdacht auf Infektionen und das Contact Tracing im Vordergrund. Die Situation wird laufend analysiert, wobei die Anzahl Neuinfektionen, die Anzahl neuer Todesfälle, die Sterblichkeit, die Anzahl Neuhospitalisierter, die Intensivpflege-Kapazitäten, die Anzahl durchgeführter Tests, die Reproduktionszahl oder die Anzahl Quarantänefälle zur Beurteilung beigezogen werden. Aufgrund dieser Indikatoren würden bei Bedarf wieder zusätzliche Einschränkungsmassnahmen getroffen, um so eine zweite Welle zu verhindern beziehungsweise möglichst klein zu halten.

Rund 1‘200 Stichprobenkontrollen von Schutzkonzepten im Kanton

Interdepartementale Teams haben bisher 1‘170 Stichprobenkontrollen von Schutzkonzepten durchgeführt: 161 auf Baustellen, 1‘009 in diversen Betrieben wie Coiffeur-Geschäften, Lebensmittelläden, Gastronomiebetrieben, Blumenläden oder Museen. Die Mängel, welche die Kontrolleure antrafen, waren meist kleinerer Art. Mängel werden protokolliert und im Rahmen einer Nachkontrolle nochmals überprüft. Bisher mussten nur für drei Betriebe vorübergehende Schliessungen verfügt werden. Die beiden betroffenen Coiffeurgeschäfte und der Gastronomiebetrieb sind nach Nachbessern der Schutzkonzepte inzwischen wieder geöffnet.

930‘000 Hygienemasken abgegeben

Von Februar bis Ende Mai 2020 hat das Gesundheitsdepartement weiter 930‘000 Hygienemasken vorwiegend an Einrichtungen im Gesundheitswesen, aber auch an Personen in Quarantäne abgegeben. Aufgrund der Erfahrungen der letzten Monate strebt das Gesundheitsdepartement die Versorgungssicherheit von mindestens 10 Wochen auch in kritischen Phasen an, um Lieferengpässe, aber auch verzögerte Liefertermine ausgleichen zu können. In der derzeitigen Lage kann die Versorgung von rund vier Monaten abgedeckt werden. Dies erlaubt es, auch bei ansteigendem Bedarf Spielraum zu haben und das Gesundheitswesen sicher unterstützen zu können. Der internationale Markt hat sich mittlerweile deutlich entspannt, so dass Nachbestellungen derzeit wieder zuverlässiger sind.

Aufhebung der ausserordentlichen Lage

Es ist absehbar, dass nach dem für den 19. Juni 2020 angekündigten Übergang von der ausserordentlichen zur besonderen Lage die Rolle der Kantone noch wichtiger werden wird. Entsprechend laufen aktuell die nötigen strategischen Vorbereitungsarbeiten zwischen Bund und Kantonen respektive der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK), in welcher die baselstädtischen Behörden sowohl auf Regierungs- als auch auf Kader- und Experten-Ebene aktiv involviert sind.

Verhaltens- und Hygieneregeln weiterhin der wichtigste Schutz

Lukas Engelberger zum Schluss: „Auch für die kommende Zeit gilt weiterhin: Der wichtigste Schutz ist das weiter konsequente Einhalten der Verhaltens- und Hygienemassnahmen. Bitte bleiben Sie alle diszipliniert. Ich rufe alle Baslerinnen und Basler auf: Halten Sie sich weiter an die Verhaltens- und Hygienemassnahmen, insbesondere das Distanzhalten und das regelmässige Händewaschen! Ich danke Ihnen allen dafür.“

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